Am 29.10.2003 war der Himmel leider mit sehr starken Regenwolken
verhangen. Laut Wetterbericht sollte es allerdings aufklaren.
Nachdem es nun Nacht wurde und ich im Netz las, dass es im Norden
Polarlichtsichtungen gab, setzte ich mich ins Auto und fuhr los. Doch
während der Fahrt, wurde der Regen immer heftiger sodass ich mich
zur Umkehr entschloss. Daheim angekommen hat es zum regnen
aufgehört. Aber die Wolken blieben. Vor lautet Frust über das
Wetter, dass ich wieder ein Polarlicht verpasste, hatte ich es mir vor
dem Fernseher bequem gemacht. Nachdem der erste Frust sich gelegt
hatte, sah ich mir die Daten im Netz nochmal an. Auch auf den Himmel
ließ ich meine Augen noch einen Blick werfen. Aber oh je, im Netz
waren die Werte positiv aber die verflixten Wolken. Um 23:00 Uhr begab
ich mich nach den schlechten Aussichten dann doch ins Bett. Um 0:25 Uhr
ging schon wieder eine Alarm-SMS aufs Handy ein. Ich bin sofort
aufgestanden um mir den Himmel anzusehen. Welche freudige
Überraschung, ein riesiges Wolkenloch am Himmel. Sofort schnappte
ich mir meinen Fotoapparat und legte mich sprichwörtlich auf die
Lauer.
An
diesem 30.10.2003 war ich einerseits sehr müde wegen dem geringen
Schlaf, den ich in der Nacht zuvor hatte, zum anderen war ich sehr
enttäuscht darüber, dass kein Polarlicht zum sehen war, als um 12:30
Uhr am Ende meiner Mittagspause wieder eine SMS kam. Diesmal sah ich
sofort nach, denn ich hatte an diesem Tag irgendwie ein kribbeln im
Bauch, als ob sich doch noch was tut. Diese SMS war zu meiner freudigen
Überraschung eine
Polarlichtwarnung
Sofort nach
Arbeitsschluss begab ich mich schnellstens nach Hause. Daheim
angekommen schaltete ich zu allererst den Computer ein um ins Netz zu
kommen. Auf den entsprechenden Seiten waren alle Werte im positiven
Bereich. kurz darauf erhielt ich wieder eine Warnung, dass das
Polarlicht um ca. 19:00 Uhr plus minus zwei Stunden zu sehen sein soll.
Als es nun dunkel geworden war, pendelte ich zwischen dem PC und dem
Balkon hin und her. So zwischen 19:00 Uhr und 19:30 Uhr glaubte ich am
Himmel, der es mit mir in dieser Nacht gut meinte (kein Regen,
vereinzelt ein paar Wolken) einen rötlichen Schatten gesehen zu haben
Deshalb machte ich in bestimmten Zeitabständen mit meiner Kamera
Bilder. Zwischen dem fotografieren, hielt ich mich im Netz auf, um den
günstigsten Moment nicht zu versäumen. Auch rief ich meinen Bekannten
Thomas an, ob dieser mit raus auf einen Feldweg wegfahren wolle. Er sagte
sofort zu, worauf ich ihm wissen ließ, er solle sofort zu mir kommen.
Kurz nachdem ich mit Thomas telefonierte, rief mich Wolfgang an, der
von mir sowie andere Hobbyastronomen durch eine Mail vorgewarnt war
um sich bei mir zu vergewissern, wie die Lage im Moment sei. Ich sagte
ihm er solle auf jeden Fall die Augen aufhalten und das ich gleich
rausfahre. Danach beendeten wir unser Telefonat damit wir keine Zeit
verloren. Als nun mein Bekannter bei mir war, checkte ich nochmal alle
Daten und Informationen im Netz, so dass ich zu dem Entschluss kam
sofort raus zu fahren damit wir außerhalb der Ortschaft waren.
Um
20:00 Uhr am Feld angekommen stellte ich meinen Fotoapparat auf. Danach
schweiften unsere Blicke über den Horizont und den gesamten Himmel. Im
Süden kamen sehr schnell Schleierwolken auf uns zu, die Gott sei Dank,
sehr schnell wider verschwanden. Kurz darauf, es war 20:15 Uhr sah ich
eine riesige Feuerkugel über unseren Köpfen vom Sternbild Kassiopeia
bis zum Sternbild Adler fliegen. Währen dieser Flugphase leuchtete die
FK zweimal auf und man sah sehr deutlich, wie sie eine Rauchspur nach
sich zog.
Ein paar Minuten, ca. maximal 10 Minuten später, wurde
es im Norden langsam heller, als ob die Sonne aufgeht. Dies war für
mich das Zeichen, dass es nicht mehr lange dauern könnte. Plötzlich
begann das Polarlicht ganz schwach im Sternbild großer Wagen in
rötlicher Farbe zu leuchten.
Bis um 21:15 Uhr zeigte sich das
Polarlicht im Norden in roter Farbe, zum Teil mit Beamern und
Vorhängen. Auch war das Polarlicht unterschiedlich hell. Es zeigte sich
in dem Zeitraum so, dass sogar ein grüner Polarlichtbogen unterhalb der
rötlichen Erscheinung zu sehen war. Zwischendurch erkannten wir, dass
es etwas über dem Horizont leicht gelblich war, etwas darüber grünlich
und weiter darüber rötlich. Ja so erschien uns das Polarlicht bis 21:15
Uhr.
Während dieser Zeit verknipste ich zwei Filme. Auch
versuchte ich noch soweit ich die Telefonnummern im Kopf hatte, einige Bekannte anzurufen,
die ich jedoch nicht erreichte. So
ließen wir beide,Thomas und ich, uns von diesem
Naturschauspiel beeindruckend mitreißen.
Als um 21:15 Uhr Wolken
am Himmel vorbei zogen, fuhren wir wieder heim. Daheim angekommen ging
ich nochmal ins Netz. Dort schien ja die Hölle los zu sein. Danach
schaute ich nochmal raus, wobei mir klar wurde, ich muss einen neuen Film
in die Kamera einlegen. Dies getan, Thomas bereits heim gegangen,
begann ich vom Balkon aus noch mal Bilder zu fotografieren. Ich merkte,
dass Polarlicht war durch die Wolken zu sehen. Schon läutete meine
Handy, dass ich in der Ladestation hatte. Es war ein Polarlichtfreund,
den ich beim Polarlichttreffen kennen lernte. Er sagte mir, der Himmel
brenne im Osten. Gleich darauf sagte er mir der Himmel brenne im
Westen. Während er mir das schilderte, schlich ich an unserem
Kellergeländer vorbei um das Brennen im Osten zu sehen. Wooooohhhhh der
Himmel brannte wirklich !!!!!!!!! Kurz darauf schaltete sich beim
Nachbarn der Hofhalogenscheinwerfer der mit einem Bewegungsmelder
verbunden ist, ein. Sofort schnappte ich mir meine Kamera und fuhr
wieder zu meinem Beobachtungsplatz. Während der Fahrt, sah ich im
Westen (der Himmel brennt immer noch), eine riesige Polarlichtwolke mit
roten, gelben und weißen Strahlen. ich konnte es gar nicht abwarten, an
meinem Platz zu kommen. Dort angekommen stieg ich schleunigst vonm Auto
aus, schnappte den Fotoapparat und begann sofort mit dem Belichten.
Leider waren die Strahlen in der roten Polarlchtwolke wieder
verschwunden.
Aber dennoch, es war ein unglaublich wunderbar
schönes Naturschauspiel. Im Westen veränderte sich das Polarlicht in
seiner Größe und Farbenhelligkeit von klein bis sehr groß.
Urplötzlich,
als ob jemand den Lichtschalter drückte, war das Polarlicht im Westen
vorbei. In dersselben Sekunde als jemand den Lichtschalter drückte um
das Polarlicht im Westen auszuschalten, begann die Polarlichtshow im
Osten. Zuerst rotgelb dann nur noch rot. Die Polarlictwolke wurde
schwächer, verlor an Farbenpracht und bekam diese in der nächsten
Sekunde wieder. Währendessen im Osten das Naturschauspiel weiter
anhielt, begann die Polarlichtshow im Norden und Westen, im Norden sah
man es leicht gelblich mit roten Querstreifen, im Westen sah ich durch
leichte Schleierwolken das Polarlicht grün und rot. Während vom
Südwesten her Wolken aufkamen, war das phänomenale wunderschöne
Naturschauspiel, eben dass Polarlicht im selben Augenblick im Westen,
Norden und Osten zu sehen.
Mein dritter Film war schon längst
voll, ich betrachtete die wunderbare Vorstellung bis sich diese um
23:00 Uhr dem Ende neigte und ich die Heimfahrt antrat.
Daheim
angekommen begab ich mich ein letztes Mal ins Netz, wo ich feststellte,
dass in Deutschland noch sehr starke Polarlichtaktivität vorhanden war.
Nachdem diese fantastische Polarlichtnacht bei mir wegen Wolken zu Ende
war, trank ich noch ein wenig "Miss Aurora" und begab mich um 0:15
Uhr ins Bett. Tja der Wecker für die Arbeit meldet sich um 4:15 Uhr.
Dennoch bin ich noch ein paar Mal wach geworden und habe noch
rausgeschaut da ich die letzte Information um 2:30 Uhr bekam, wo es
heißt, Koronenbildung des Polarlichtes im Sternbild Orion.
Am
nächsten Tag machte ich in der Arbeit früher Feierabend, damit ich
meine Bilder, die schon beim entwickeln waren, abholen konnte. Doch
bevor ich Feierabend hatte, rief mich das Fotolabor an, ob man ein Foto
von meinem Polarlicht an die hiesige Zeitung mitgeben darf. Ich wusste
noch nicht, wie die Bilder geworden sind, aber diese Frage ließ mein
Herz noch höher schlagen auf die Erwartung meine Polarlichtbilder zu
sehen.
FAZIT:
Diese phänomenale wunderbare und schöne
Polarlichtshow war in ihrem Anblick sehr begeisternd, lohnenswert und
wunderschööööön. Meine Bilder, brachten es an den Tag, es war wirklich
eine wunderschöne Polarlichtnacht. Ich Danke Miss Aurora von ganzem
Herzen für diese fantastische Polarlichtshow und hoffe diese oder eine
ähnliche in nächster Zukunft bei uns in Deutschland wieder sehen und
erleben zu dürfen!